Westphal Architekten
BDA
Warringsgelände Bremerhaven

Neues Wohnen am Warringspark

Die Konversion der ehemaligen Gewerbeflächen steht sinnbildlich für einen Strukturwandel in direkter Nachbarschaft zum Fischereihafen. Grundlage des Konzeptes ist die Einbeziehung der "Grünen Tangente" und Entwicklung des Warringsparks als grüne Lunge des Neuen Wohnquartiers.
Warringsgelände 02 Vogelperspektive
2018

ZEITRAUM

k.A.

KOSTEN GESAMT

Willi Heise Verden

BAUHERR

städtebaulicher Entwurf

LEISTUNG

Warringsgelände 04 Lageplan mit Erläuterungen

1. Preis

im Wettbewerb

Das „Neue Quartier am Warringspark“ sucht eine starke Freiraumidee als tragendes, räumliches Konzept für den öffentlichen Raum. Der nord-südverlaufende grüne Verbindungsweg der Westtangente mündet in den „Warringspark“ und ist die identitätsstiftende räumliche Mitte für das neue Wohnquartier. Gleichermaßen bietet er Aufenthaltsqualität für die Bewohner des neuen Wohnquartiers, Raum für Kinderspielplätze, Basketballkörbe, Bouleflächen etc. und stellt eine Renaturierung der ehemals komplett versiegelten oder überbauten Gewerbefläche des Warringsgeländes dar. Dieser Grünzug ist somit auch ein „Angebot“ für den Stadtteil Wulsdorf, denn er ermöglicht auch eine Wegeverbindung von der Weserstraße zur Westtangente. Seine trichterförmige Geometrie symbolisiert die Öffnung zum Grünzug und den sich verändernden Grad an Öffentlichkeit.

Verkehrliche Erschliessung

Die verkehrliche Erschließung berücksichtigt die Anbindung über die Rampe südlich des Verbrauchermarktes und erhält den Charakter einer Wohnstraße. In einer S-Form meidet sie bewusst die Anbindung an den Warringspark und mündet in die Straße „Ahnthöhe“. Die rückseitige Erschließung der Gebäude am Warringspark ermöglicht einen autofreien Charakter dieses Erholungsbereiches.

Die ost-westverlaufende Wohnstraße gewährt nur versetzt angeordnete Durchfahrtsmöglichkeiten für gegenläufigen Verkehr in beide Fahrtrichtungen und erhält somit mehr Aufenthalts- als Durchgangscharakter.

Adressierung der Wohneinheiten

Die Zuwegung der Wohngebäude erfolgt gruppenweise mit einem nachbarschaftsfördernden Charakter: So werden die Reihenhäuser über einen Wohnhof erschlossen, dieser hat gemeinschaftlichen Charakter, bietet Aufenthaltsqualität und lädt ein zum Spielen, Treffen und Verweilen.

Auch die Stadtvillen werden jeweils paarweise adressiert erschlossen, die Bewohner teilen sich die Vorzonen zum Eingangsbereich mit allen Flächen für den ruhenden Verkehr und die Entsorgung.

Die Anordnung des ruhenden Verkehrs erfolgt dezentral und bezogen auf die zugeordneten Wohneinheiten. Der Individualverkehr verbleibt jeweils in der Nähe der Zugangssituationen, also im Bereich der begrünten Wohnhöfe oder der gepaarten Stadtvillenvorbereiche. Die baumbestandenen Wohnstraßen ermöglichen die wechselseitige Unterbringung der Besucherparkplätze, ohne dass ein Durchgangsstraßencharakter entsteht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde auf Tiefgaragen verzichtet, die erdgeschossige Integration von Stellplätzen findet sich lediglich in den Reihenhäusern wieder, ansonsten bleibt das Erdgeschoss quartierübergreifend dem Wohnen vorbehalten.

Warringsgelände 05 Modell

Gebäudehöhen, Körnung und Signifikanz

Die Gebäudehöhen orientieren sich an dem Grad der Öffentlichkeit im Quartier und sind 2-3-geschossig bei den Reihenhäusern und Stadtvillen bzw. 3-4-geschossig bei den Gebäudegruppen am Quartierspark.

Ein baulicher Hochpunkt ermöglicht adressbildende Ansprüche an die dort befindlichen Gewerbe- bzw. Büroeinheiten. Da sich das Quartier sowohl im rückwärtigen Bereich der Weserstraße befindet, als auch noch 4m unter Straßenniveau liegt, ist eine sichtbare Adressierung aus dem öffentlichen Raum ohne baulichen Hochpunkt kaum möglich.

ANORDNUNG GEWERBE

Die geforderten Gewerbeflächen sind westlich des Supermarktes angeordnet und vermitteln zwischen der Großform des Supermarktes und der angrenzenden Wohnbebauung. Sie bilden den östlichen Abschluss des neuen Wohnquartiers und grenzen dieses von der Anlieferung und den Supermarktbesuchern räumlich ab.

Gleichermaßen bilden sie die östliche Raumkante des neuen Grünzuges und ermöglichen durch eine gastronomische Nutzung im Erdgeschoss eine Belebung dieses neuen hochwertigen Freiraumes.