Ausgangspunkt für die Herleitung des gewählten Fassadenmaterials für die oberen fünf Geschosse war die Orientierung an vertrauten Ziegelarchitekturen mit gewerblichem Charakter aus der Umgebung. Der robuste und langlebige Ziegel als Hauptfassadenmaterial verschafft dem Gewerbeviertel angemessene ablesbare industrielle Charakterzüge. Dabei emanzipiert sich der Baukörper über die entsättigte hellgraue Farbigkeit bewusst von historischen Vorbildern und kommt in Verbindung mit der Erdgeschosszone, die in dunklem Glasfaserbeton ausgestaltet wurde, in einer zeitgemäßen Ausgestaltung daher. Die Erdgeschosszone stellt mit ihren Öffnungen und einer dezent triangulierenden räumlichen Faltung in der Fassade Assoziationen zu Arkaden her und erhöht die Plastizität des Baukörpers an dieser Stelle einmal mehr. Metallische Materialien für Fenster oder Türen orientieren sich in der Farbgebung am jeweiligen Fassadenwerkstoff, setzen sich über ihre Oberflächeneigenschaften dabei bewusst vom massiven Teil der Fassade ab.
Um größtmögliche Flexibilität für die künftigen Nutzer zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschieden, das Gebäude über seine Geschosse vertikal in drei Nutzungsabschnitte zu gliedern. Die Obergeschosse eins bis fünf dienen dabei überwiegend der Büronutzung. Der Grundriss ermöglicht hier eine gleichmäßige Verteilung der Treppenräume und eine flexible Einteilung in unterschiedlich große Nutzungseinheiten. Pro Ebene ist größtenteils eine Aufteilung in zwei Einheiten möglich. Dabei liegt die Größe pro Einheit in jedem Szenario über 400 Quadratmeter ohne notwendige Flure. Innerhalb der Einheiten ist jede individuelle Raumkonfiguration je nach Arbeitsphilosophie mit unterschiedlich großen Bürozellen, Kommunikationsflächen und Work-Spaces denk- und realisierbar.
Im Erdgeschoss können zwei Einheiten separat direkt von außen straßenseitig als auch vom Innenhof erschlossen werden und mit Gastronomie oder Ausstellungsflächen belegt werden. Diese Sondernutzungen dienen der Aufwertung des gesamten Quartiers als lebendiger Ort – nicht nur zum Arbeiten, sondern auch zum Leben, zum Flanieren und Verweilen.