3. Gestalterisches Leitbild
Alle drei Baukörper, Hotel, Parkhaus und Überdachung des Terminals, folgen in ihrem gestalterischen Leitbild dem Thema der Faltung: trotz unterschiedlichster Typologie gliedert die grundrissliche Faltung entsprechend der jeweiligen Achsmasse den baukörperlichen und morphologischen Ausdruck und verleiht ihnen eine ausdrucksstarke Plastizität. Diese wir akzentuiert durch die formale Übersteigerung in der Attika, wodurch die Gestaltungsprinzipien auch in der Horizontalen ablesbar werden. Das Terminaldach entwickelt darüber hinaus aus diesen Prinzipien seine konstruktiv – logische Struktur und zeigt sich als räumliches Faltwerk in drei Dimensionen, formal analog zu den benachbarten Baukörpern.
4. Fassaden
Zwei Materialien prägen das Ensemble um das neue Fernbusterminal: Backstein und Beton.
Die Baukörper vom Hotel und Parkhaus erhalten eine Backsteinfassade, die die gefalteten Baukörper in handwerklicher Ausdruckskraft und Plastizität bekleiden. Ergänzend erhalten die Baukörper eine Erdgeschosszone sowie horizontale Lisenen und Fensterfaschen aus Sichtbeton. Die ungedämmte Fassade des Parkhauses ist offen und natürlich durchlüftet aus versetzt gemauerten Steinen, somit erhält der Innenraum natürliches Tageslicht und die Fassade eine durchlässige Erscheinung.
Das Faltwerk des Fernbusterminaldaches ist ganzheitlich aus Stahlbeton entwickelt. Somit erhalten alle öffentlichen Erdgeschosszonen die gestalterische Integrität des hochwertig geschalten, hellen Sichtbetons und alle darüber befindlichen Fassadenanteile werden mit Backstein verkleidet.
Auch in der formalen Ausprägung der Stützen zeigt sich die gestalterische Durchgängigkeit: eine konische Ausprägung bzw. leichte Neigung in den erdgeschossigen, öffentlichen Arkaden sowie den Dachstützen vermittelt das Gestaltungskonzept des Ensembles bei unterschiedlichsten Funktionen. Diese leichte Neigung befolgt gleichermaßen einem idealisierten Kräfteverlauf der Dachkonstruktion, zeigt aber auch morphologische Weiterentwicklungen historischer Zitate in den Arkadengängen.
5. Aussenanlagen
Entwickelt aus dem urbanen und landschaftlichen Kontext und im Zusammenspiel mit den hochbaulichen Strukturen entsteht ein robustes, entwicklungsfähiges Freiraumkonzept, ein Ensemble mit prägender Identität und eigener Charakteristik. Der vorgeschlagene durchgängige Belag aus Betonwerkstein in changierenden Grautönen bildet einen einheitlichen „Teppich“ für die drei Stadtbausteine Hotel, Parkhaus und Fernbusterminal. Ein in den Belag integriertes taktiles Leitsystem sorgt für eine barrierefreie Durchquerung des Raumes. Hölzerne Sitzpodeste an den jeweiligen Haltestellen bietet Aufenthaltsflächen für die Wartenden.
Im lichten Schatten der Gehölze zwischen Hotel und Parkhaus mit Ticketschalter entsteht ein Ort, der zum Treffpunkt für alle wird. Hier befinden sich auch Fahrradstellplätze und nördlich davon die Vorfahrt für Taxen.