Um eine monotone Reihung bei den Reihenhäusern zu vermeiden, unterscheiden sich diese zum Einen durch die bereits erwähnten variierenden Attikahöhen, aber auch durch unterschiedliche Gebäudebreiten. Verstärkt wird diese Wirkung durch sich ändernde Farbgebung innerhalb des vorgegebenen Farbspektrums, wie auch durch unterschiedliche Fassadengestaltungen auf Grundlage fest definierter Fenstermodule. Es wurde ein „Standardtyp“ mit der Breite von 5,4 m entwickelt. Bei Verwendung nur dieser Breite könnten auf dem Baufeld 12 Einheiten angeordnet werden, was die wirtschaftlichste Lösung darstellen würde. Angestrebt wird jedoch eine Varianz des Standardtyps hinsichtlich Breite (5,65m, 6,05m, und für die Endhäuser 6,6m) und Fassadengestaltung. Alle Fassaden basieren auf dem gleichen Grundmodul (identische Fenstertypen,/-größen /-anordnung). Auf unterschiedlichste Weise werden die Fenster durch Sichtbetonfaschen gruppiert, so dass sich, trotz identischer Anordnung, ganz unterschiedlichste Fassadentypologien und somit eine große Varianz innerhalb der Reihung ergibt.
Im Sockel werden die Townhouses durch eine dunklere, profilierte Gestaltung der Ziegelfläche wieder zu einer Einheit zusammen gefasst. Die Adressen und Zugänge der Gebäude liegen wind- und wettergeschützt etwas zurückversetzt, gliedern somit den Sockel und bilden halböffentliche Zonen zwischen öffentlichem Anger und privaten Bereichen.
Die Fenster sind anthrazitgrau, ebenso wie die Garagentore.
Der Geschosswohnungsbau vereint geförderten und frei finanzierten Wohnungsbau in einem Gebäude. Das Gebäude stellt sich zum Wohnanger als 4-geschossiger Kubus dar, dessen Obergeschosse sich nach Süden öffnen und in 6 x 3 gleich große Rahmen gliedern, die je eine Wohnung beherbergen. Die Rahmen sind aus orangerotem Ziegel, begrenzen die Freifläche vor den Wohnungen und bieten gleichzeitig Sichtschutz. Die Außenwand der Wohnungen im Bereich der Balkone ist eine Pfostenriegelfassade mit entsprechend den Raumanforderungen wechselnden bodentiefen anthrazitgrauen Fenstern und geschlossenen Elementen.
Die Balkone ziehen sich mit einer geringen Tiefe von 50 cm über die gesamte Wohnungsbreite und kragen im Bereich der Wohnzimmer auf eine Tiefe von 1,5 m über den Rahmen (und die Baulinie) hinweg aus, was die strukturelle Fassade durch den wechselnden Schattenwurf belebt .
Das Erdgeschoss ist gegenüber den Obergeschossen (zum Anger hin) leicht zurückversetzt und bildet somit, wie auch bei den Reihenhäusern, einen ablesbaren Sockel, der sich in der Ziegelfarbe und Profilierung von den oberen Geschossen absetzt.
Auch die beiden Hauseingänge des Geschosswohnungsbaus sind zurück versetzt und definieren großzügige Adressen für alle Bewohner. Alle Wohnungen sind über 2 Aufzüge barrierefrei erschlossen und die Treppenhäuser natürlich belichtet und belüftet.
Durch die kompakte Gebäudekubatur stellen sich beide Gebäude auf Grund ihrer geringen Grundflächen und dem günstigen Verhältnis von Außenhülle zu Volumen schon in seinem Entwurfsansatz als besonders wirtschaftlich dar.
Sowohl bei den Reihenhäusern, wie auch im Geschoßwohnungsbau liegen die tragenden Wände wie auch die Sanitärzellen übereinander, aufwändige Abfangungen oder Verzug von H/L/S werden somit nicht notwendig.
Auch die umschließende Wärmehülle im Geschoßwohnungsbau verläuft geradlinig, bei den Reihenhäusern sind die eingeschnittenen Loggien übereinander angeordnet, was Wärmebrücken und Zusatzkosten verhindert.
Der Fensteranteil der Gebäude ist so geplant (geringe Fensterflächen nach Norden, große Fensterflächen nach Süden), dass die Anforderungen an ein Passivhaus erfüllt werden. Alle der Sonne zugewandten Fenster erhalten einen außenliegenden, in die Fassade integrierten Sonnenschutz und können als Isolierfenster mit 3-fach-Verglasung eingesetzt werden. Zusätzlich dienen die auskragenden Balkone als baulicher Sonnenschutz. Die Nachtauskühlung funktioniert über Kippflügel bzw. Lüftungsklappen mit geeignetem Einbruch- und Insektenschutz.
Komfortable Lüftungssysteme holen den überwiegenden Wärmeanteil aus der verbrauchten Luft zurück und verteilen zugfrei frische Luft in die Wohnräume, der Nutzer kann dennoch eigenständig bei Bedarf das Fenster öffnen. Die Sonnenstrahlung wird intelligent eingefangen und geleitet, die Abwärme von Geräten wird zurück gewonnen.
Die Flachdächer der Bebauung ermöglichen eine extensive Dachbegrünung und erhöhen somit die ökologischen und funktionalen Werte.
Die Warmwasserversorgung wird mit einem hohen Anteil an Solarthermie auf den Dächern ergänzt, ebenso können die Gebäude mittels Erdwärmesonden die Geothermie als regenerative Energie nutzen.
Alle Gebäude werden an das örtliche Fernwärmenetz angeschlossen, so dass durch die Kombination der genannten Maßnahmen die Einhaltung des geforderten Passivhauses erreichbar ist.