Hafenvorstadt Bremen
Der Europapark wird zukünftig der identitätsstiftende Quartiersmittelpunkt des Planungsgebiets sein. Das vorliegende Konzept stärkt diesen Ort, indem es den Park als Rückgrat für das neue Planungsgebiet definiert und die Vernetzung über den Park hinweg zwischen den einzelnen Nachbarschaften und zu den an das Gebiet angrenzenden Grundstücken orthogonal ausrichtet.
Zwischen den grünen Wegenetzen spannen sich Quartiere und Nachbarschaften. Diese Baufelder ermöglichen mit ihrer Größe von ca. 2000 - 2500 m2 unterschiedliche Bebauungsdichten und eine zeitlich gestaffelte Entwicklung des Planungsgebiets unter der Berücksichtigung folgender Vorgaben:
Um den Park mit seinen organisch geschwungenen Baumfeldern zu stärken, erfordert die parkbegleitende Bebauung eine präzise formulierte stadträunmliche Kante mit einer durchlaufenden Gebäudehöhe von 5 Geschossen. Diese Bebauung ist gleichermaßen die 1. Entwicklungsstufe.
Diese neu geschaffene Randbebauung fasst den Straßenraum und grenzt das Gebiet gegen die Hafenbahn im Norden und das Gewerbegebiet im Süden ab. Die Bebauung ist bis auf wenige Ausnahmen 5-geschossig, lässt aber in ihrer Ausrichtung eine infrastrukturelle Vernetzung mit den angrenzenden Gebieten zu, insbesondere für zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten in Richtung Weser.
Im Inneren des Planungsgebiets ist bei Einhaltung der o.g. Maßgaben eine Differen-zierung der Gebäudehöhen und ein Wechselspiel von Dichte und Weite (Bsp. Quartiersplatz im Süden oder Wohnstrassen im Norden) möglich, so dass hier orientierungsfördernde Orte und differenzierte Freiräume mit hohen Aufenthalts-qualitäten entstehen.
Mit der Schaffung eines neuen Platzes südöstlich des Siedentopfgeländes wird eine Umlenkung des vorhandene Innenstadtgrüns in das Planungsgebiet möglich und der historische Anschluss an die Wallanlagen wieder hergestellt.
Der sich aus der Innenstadt kommende Besucher erlebt das neue Stadtquartier schon in der Annäherung über die Strasse Auf der Muggenburg, da die straßenbegleitenden Häuser nun zurückweichen und den Blick auf den Park und den sich dahinter befindenden Europahafen freigeben. Der Platz bildet den bislang stadträumlich fehlenden Auftakt des Parks, der am Europahafen in der ausladenden Freitreppe seinen Endpunkt hat.
Durch die Verlegung der vorhandenen Straßenbahnhaltestelle auf diesen Platz erhält er zusätzlich eine Funktion, die ihn beleben wird und seine „Gelenkfunktion“ zwischen Innenstadt und Überseestadt noch zusätzlich stärkt.
Die Einmündung in die Strasse Auf der Muggenburg wird durch das dreieckige Kopfgebäude am neu geschaffenen Platz durch eine 7-geschossige Bebauung akzentuiert und bildet somit den Auftakt in das neue Planungsgebiet.
Den Abschluss dieser meist 5-geschossigen Gebäudereihe bildet das Gebäude an der Hafenkante, welches sich aus der 5-geschossigen Masse eines Regelblocks zu einem 12-geschossigen Hochpunkt mäandiert.
Dieser stellt sich analog den historischen Hafengebäuden, wie z.B. der Feuerwache am Holz – und Fabrikenhafen oder des ebenfalls 12-geschossigen Hafenhochhauses am ehemaligen Überseehafen als Hafenkopfgebäude quer zum Hafenbecken.
Im gesamten Planungsgebiet ist eine dezentrale, gebäudebezogene Unterbringung des ruhenden Verkehrs im oder am Gebäude geplant.
Die gewählte Baubauungstypologie ermöglicht gleichermaßen Parkierung unter der Erde in Tiefgaragen wie auch eine teilweise Parkierung in Erdgeschosszonen, wenn die stadträumlich wirksamen Gebäudeabschnitte mit halb/öffentlichen Nutzungen besetzt werden um die Qualitäten des geschaffenen Straßenraums zu gewährleisten. Eine Quartiersgarage wird als nicht stadtgestaltverträglich bewertet, wäre jedoch optional südlich des Quartiersplatzes denkbar.
