Ein skulpturaler Baukörper lässt die Kinder ihr Haus erobern: Treppen zum Erobern, Nischen zum Verstecken, Farben zum Träumen bilden den Rahmen für vier Kindergruppen in Bremen-Osterholz.
Klemens Ortmeyer
2009
ZEITRAUM
2,2 Mio €
KOSTEN GESAMT
Stiftung St. Petri Waisenhaus von 1692 in Bremen
BAUHERR
1-9
LEISTUNG
Klemens Ortmeyer
1. Preis
im Wettbewerb
Auf dem Grundstück der St. Petri Kinder- und Jugendhilfe in Bremen Osterholz wird eine 4-zügige Kindertagesstätte errichtet. Auf dem Gelände befinden sich bereits verschiedene Einrichtungen, die der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, heilpädagogischen Tagesgruppen, sozialpädagogischer Familienhilfe u.ä. Nutzungen dienen.
Auf der südöstlichen Grundstückgrenze, angrenzend an den Fleet und die Osterholzer Feldmark, platziert sich der neu geschaffene Baukörper der Kindertagesstätte. Er nimmt mit seinen Abmessungen von ca. 45 x 20 m die Flucht der bestehenden Gebäude am Ehlersdamm auf und bildet somit den südwestlichen Abschluß des Gebäudeensembles.
Die Kubatur paßt sich mit einem Vollgeschoss und einem geneigten Dachgeschoß in Abmessung und Höhenentwicklung an die umgebende Bebauung an. Zur Straße hin zeigt sich das Gebäude als eingeschossiger Baukörper mit einem überhöhten Dachgeschoß, zum Garten entwickelt sich dieses im Bereich der Gruppenräumen zu zwei Vollgeschossen.
Durch seine abgeschrägte Grundrissgeometrie und seine allseitig Wand und Dach umschliessende Haut aus vorgehängten farbigen Fassadenplatten erhält das Volumen seinen skulpturalen Charakter.
Dieser wird unterstützt durch die Anordnung von grossen, farbig gestalteten, bildhaften Fensterelementen, die sich zum Garten hin zu plastischen Spielerkern entwickeln.
Im Inneren gliedert sich der Bau in einen mittlere Bereich, der die eigentlichen vier Gruppenräume aufnimmt. Diese orientieren sich zum Garten nach Südosten und sind verbunden durch zentral gelegene Wasch- und Schlafräume, die von beiden Gruppen genutzt und eingesehen werden können.
Die Gruppenräume im Erdgeschoss haben über vorgelagerte Terrassen ebenerdigen Zugang in den Garten. Die beiden Gruppenräume im Obergeschoß haben je eine Dachterrasse mit vorgelagerten Außentreppen, über die die Kinder ebenso - auf direktem Wege - in den Garten gelangen.Angrenzend an diesen zentralen Bereich befinden sich ein Mehrzweck-, Musik- und Gestaltungsraum und ein großer Therapiebereich.
Den Mittelpunkt der Einrichtung bildet die großzügige lichtdurchflutete „Spielarena“, die sich zwischen den beiden ins Obergeschoss führenden Treppenläufen befindet. Die großen Sitzstufen laden ein zum Spielen und Klettern und werden auch als „Auditorium“ zum Vorlesen oder für besondere Aktivitäten genutzt.