Die Fassade respektiert die bestehenden Abhängigkeiten aus Rastervorgabe und Höhenstruktur und zeigt sich fast geflochten, beinahe gewebt und wie eine großformatige, stoffhafte Hülle in einem einheitlichen Gewand. Der helle, feingliedrige und präsente Charakter wird möglich durch ein Material, welches durch seine innovativen Eigenschaften Bezug zum Forschungsinhalt des ECOMat hat: Faserbeton
Die darin enthaltenen, hochbelastbaren Fasern ermöglichen geringste Materialstärken des ansonsten massiv wirkenden Materials und repräsentieren die zukunftsgerichtete Forschung in diesem Hause.
Das Grundraster von 3,50m sowie die geschoßinternen Höhenbezüge des Fassadenmoduls ermöglichen alle erforderlichen Funktionsansprüche und Ausfachungsvarianten wie z.B.
– Büronutzung mit flexibler Brüstungshöhe und maximalem Lichteinfall im
Oberlichtbereich
– Labornutzung mit Abhangdecke und Brüstungsverkleidung
– Werkstattnutzung mit Profilglasausfachung und integrierten Zufahrtstoren im Erdgeschoß
– Lagernutzung ohne Tageslichteinfall und geschlossenen Ausfachungen
Die Grundstruktur der Faserbetonfassade bleibt bei allen zuvor beschriebenen Nutzungsvarianten immer erhalten, nur die Ausfachung variiert je nach dahinter liegendem Funktionsanspruch.
Das Konzept strebt eine weitest gehende Flexibilität nicht nur für die jetzigen Nutzungsansprüche des Programmes an sondern bietet auch Möglichkeiten für zukünftige Veränderungen der Installation und Nachrüstungen:
Die Technikräume werden im Gebäude dezentral platziert und durch Unterzentralen an den Peripherien des Grundrisses ergänzt. Diese geschoßweise Anordnung vermeidet übergroße Raumgrößen der Zentralen und ermöglicht funktionsabhängige Änderungsanpassungen der Haustechnik.
Die Medien speisen ein in das geschossweise horizontale Versorgungssystem sowie vertikale Stammleitungen in Sammelschächten.
Somit ergibt sich ein geringerer Leistungs- und Flächenbedarf, eine größere Grundrißflexibilität, die Wartungen werden deutlich vereinfacht, da die Schächte besser zugängig und nachinstallierbar sind.
Die gesamte Haustechnik ist in die Kubatur integriert und tritt gestalterisch nicht in Erscheinung.
Durch die kompakte Gebäudekubatur stellt sich das Gebäude auf Grund seiner geringen Grundfläche und dem günstigen Verhältnis von Außenhülle zu Volumen schon in seinem Entwurfsansatz als besonders wirtschaftlich dar.
Der Entwurf eignet sich in idealer Weise für eine Realisierung mittels vorkonfektionierter Bauelemente wie Stahlbetonfertigteile, Elementfassaden etc. und ermöglicht somit äußerst hohes Potential für Kosten und Zeitersparnis.
Die Elementfassade im Obergeschoss erreicht mit nur 4 unterschiedlichen Grundelementen durch Drehen und Spiegeln ein sehr spannungsvolles Fassadenbild mit Licht- und Schattenspiel im Tages-Dämmerungs- und Nachtzustand.