Westphal Architekten
BDA
ECOMAT Bremen

Neubau des EcoMat-Center for Eco-efficientMaterials&Technologies

Die erfolgreiche Entwicklung der Airportcity wird um den Baustein des ECOMAT erweitert: Wir entwickeln einen Grundriss mit kommunikativen Bewegungsflächen und eine Fassade, die das Thema "leichte Konstruktionen" thematisiert und umsetzt.
ECOMAT Bremen 02 Perspektive innen
2013

ZEITRAUM

65 Mio €

KOSTEN GESAMT

WFB Bremen

BAUHERR

Wettbewerb

LEISTUNG

01 Layout _ Layout
Städtebau und Kubatur Unser Entwurf stärkt das städtebauliche Leitbild der Airport City und schließt die Blockrandbebauung an der Cornelius-Edzard-Straße in Flucht des bestehenden Baukörpers von AIRBUS. Unser 5-geschossiger Entwurf respektiert die gesuchte städtebauliche Typologie des integrativen und nicht die des solitären Baukörpers ebenfalls in der vorgegebenen Höhe und findet andere entwurfliche Mittel, um seine Signifikanz zu stärken, um seine städtebauliche Präsenz zu erhöhen und um dem Haus im Quartier seine Einzigartigkeit zu ermöglichen: Durch Abstaffelungen an Straßen- und Rückfront stärkt sich das Profil sowohl zu den bestehenden AIRBUS-Adressen als auch zum vorbeifahrenden Verkehr auf der Autobahn A281. Der Baukörper erscheint zeichenhafter, vermittelt Orientierung, Bezug und stärkt wesentlich die Eingangssituation durch seine skulpturale Wirkung. Alle planungs- und bauordnungsrechtlichen Vorgaben sind selbstverständlich eingehalten. Erschließung Die städtebauliche Geste der Überhöhung zur Airport-City akzentuiert auch die Eingangssituation: Die diagonalen Wege- und Sichtbezüge fluchten fließend in den zweigeschossigen Haupteingang und bietet somit eine angemessene Adressenbildung für ein Gebäude mit ca. 500 Arbeitsplätzen. Das Hauptfoyer erlebt seine räumliche Wirkung über einen angrenzenden Lichthof, der den fließenden Übergang von innen und außen erleben lässt, der die Bewegung von horizontal in vertikal einleitet und der die Differenzierung von öffentlichem Leben zu ECOMat-internem Forschungsalltag herstellt. Der Besucher wird über das Tageslicht geführt aus der erdgeschossigen Foyer- in die obergeschossige Verteilerebene des ersten Obergeschoß. Sobald öffnet sich dem Besucher die Fortsetzung des Bewegungs- und Erschließungsraumes im Herzen des Projektes: Ein interner Kommunikationsbereich enthält zentrale Besprechungs- und Meetingzonen, ergänzt durch Coffeebars und Sitzgruppenvorzonen. Diese ermöglichen bereichsübergreifende Begegnung aller im Haus arbeitenden Professionen, Institute und Unternehmen. Neben den positiven Synergieeffekten bietet sie vertikale Erschließung in offenem und kommunikativem Charakter. Die geschoßweise versetzten Lufträume entwickeln gemeinsam mit den zentralen Erschliessungsflächen eine Kaskade durch das ges. Gebäude. Direkt angrenzend bietet der zweite, nicht überdachte Lichthof sowohl Orientierung und Verteilung für die östlichen Labor- und Bürobereiche des Projektes als auch begrünte Aufenthaltsqualität im Außenbereich des ersten Obergeschosses. Der räumliche Verbund aus westlichem Lichthof, zentraler Kommunikationszone und östlichem Lichthof bietet Orientierung im 7.000qm großen Baukörper sowie einfache Gliederung in die Raumgruppen, interne Firmenadressierungen sowie Funktionsbereiche. Die dreigeschossigen Technikum-Sonderbereiche sind in den Baukörper integriert. Der dort angeordnete „Bahnhof“ wird getrennt erschlossen von der Claudius-Dornier-Straße. Diese rückwärtige Erschließung ermöglicht auch eine Anlieferung von Brandhaus und westlichem Erweiterungsbaukörper. Jeglicher Anlieferverkehr und LKW-Befahrung wird demnach von der Cornelius-Edzard-Straße bzw. dem Haupteingang freigehalten. Der Neubau soll somit moderne und leistungsfähige Forschungsinfrastruktur bieten, soll Forschungsarbeit konzentrieren und die Kommunikation unter den Wissenschaftlern fördern.
ECOMAT Bremen 04 Schnitt

Architektonische Gestaltung

 

Die Fassade respektiert die bestehenden Abhängigkeiten aus Rastervorgabe und Höhenstruktur und zeigt sich fast geflochten, beinahe gewebt und wie eine großformatige, stoffhafte Hülle in einem einheitlichen Gewand. Der helle, feingliedrige und präsente Charakter wird möglich durch ein Material, welches durch seine innovativen Eigenschaften Bezug zum Forschungsinhalt des ECOMat hat: Faserbeton

Die darin enthaltenen, hochbelastbaren Fasern ermöglichen geringste Materialstärken des ansonsten massiv wirkenden Materials und repräsentieren die zukunftsgerichtete Forschung in diesem Hause.

 

Das Grundraster von 3,50m sowie die geschoßinternen Höhenbezüge des Fassadenmoduls ermöglichen alle erforderlichen Funktionsansprüche und Ausfachungsvarianten wie z.B.

 

–           Büronutzung mit flexibler Brüstungshöhe und maximalem Lichteinfall im

Oberlichtbereich

–           Labornutzung mit Abhangdecke und Brüstungsverkleidung

–           Werkstattnutzung mit Profilglasausfachung und integrierten Zufahrtstoren im Erdgeschoß

–          Lagernutzung ohne Tageslichteinfall und geschlossenen Ausfachungen

 

Die Grundstruktur der Faserbetonfassade bleibt bei allen zuvor beschriebenen Nutzungsvarianten immer erhalten, nur die Ausfachung variiert je nach dahinter liegendem Funktionsanspruch.

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ECOMAT Bremen 07 Obergeschoß 2

Haustechnik

 

Das Konzept strebt eine weitest gehende Flexibilität nicht nur für die jetzigen Nutzungsansprüche des Programmes an sondern bietet auch Möglichkeiten für zukünftige Veränderungen der Installation und Nachrüstungen:

Die Technikräume werden im Gebäude dezentral platziert und durch Unterzentralen an den Peripherien des Grundrisses ergänzt. Diese geschoßweise Anordnung vermeidet übergroße Raumgrößen der Zentralen und ermöglicht funktionsabhängige Änderungsanpassungen der Haustechnik.

Die Medien speisen ein in das geschossweise horizontale Versorgungssystem sowie vertikale Stammleitungen in Sammelschächten.

Somit ergibt sich ein geringerer Leistungs- und Flächenbedarf, eine größere Grundrißflexibilität, die Wartungen werden deutlich vereinfacht, da die Schächte besser zugängig und nachinstallierbar sind.

Die gesamte Haustechnik ist in die Kubatur integriert und tritt gestalterisch nicht in Erscheinung.

 

 

Wirtschaftlichkeit

Durch die kompakte Gebäudekubatur stellt sich das Gebäude auf Grund seiner geringen Grundfläche und dem günstigen Verhältnis von Außenhülle zu Volumen schon in seinem Entwurfsansatz als besonders wirtschaftlich dar.

Der Entwurf eignet sich in idealer Weise für eine Realisierung mittels vorkonfektionierter Bauelemente wie Stahlbetonfertigteile, Elementfassaden etc. und ermöglicht somit äußerst hohes Potential für Kosten und Zeitersparnis.

Die Elementfassade im Obergeschoss erreicht mit nur 4 unterschiedlichen Grundelementen durch Drehen und Spiegeln ein sehr spannungsvolles Fassadenbild mit Licht- und Schattenspiel im Tages-Dämmerungs- und Nachtzustand.

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