Westphal Architekten
BDA
Umbau Bundeswehrhochhaus

Der Umbau des Bundeswehrhochhaus steht sinnbildlich für die Verdichtung und Reurbanisierung des Städtebaus der 70er-Jahre: Nicht nur die Modernisierung der Fassade des Hochhauses, auch die städtebauliche Verdichtung ermöglichen die Ausbildung eines Wohnquartiers mit Hofkonzept und nachbarschaftlichem Charakter. Im Foyer des Siemenshochhauses werden heute alle Arbeiten der Öffentlichkeit präsentiert.
Areal Bundeswehrhochhaus Breitenweg - Westphal Architekten BDA
k.A

KOSTEN GESAMT

Lageplan
Das Bundeswehrhochhaus ist ein markanter stadträumlicher Orientierungspunkt in der Bahnhofsvorstadt und stellt den zentralen Entwicklungsbaustein für das neu zu planende Wohnquartier an der Falkenstraße dar. Um seiner stadträumlichen Bedeutung und dem typologischen Ursprung des Bestandgebäudes gerecht zu werden, behält das Hochhaus im Quartier eine Sonderstellung. Es wird in unserer Planung durch drei flankierende (untergeordnete) Neubauten ergänzt. Sie beziehen sich in ihrer Höhe auf die 4-6 geschossige Nachbarschaft der Bahnhofsvorstadt und vermitteln somit zwischen dem 15 geschossigen Solitär und dem umgebenden Bestand. Sie überwinden die stadträumliche Isolierung des Hochhauses und tragen somit zur stadträumlichen Verdichtung bei. Durch die Anordnung entlang der Grundstücksgrenzen erhalten die Nachbarn das fehlende Gegenüber und die Straßenräume eine angemessene Fassung.

Der bestehende massive Sockel wird aufgebrochen, er öffnet sich über unterschiedlich dimensionierte Treppenanlagen und Freiflächen zu den angrenzenden Straßen, so dass vielfältige Durchwegungen und Verbindungen ins Stadtviertel entstehen.
Im Inneren bietet der Sockel eine Vielzahl an öffentlichen Nutzungen, wie nahversorgungsbezogener Einzelhandel, Gastronomie, Arztpraxen oder Büroarbeitsflächen und schafft somit attraktive frequentierte Erdgeschosszonen zum öffentlichen Straßenraum.

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Die Erschließung der Tiefgarage erfolgt über den Kaufmannsmühlenkamp und nutzt somit die topographische Lage des Grundstücks. Die Erschließung der gewerblichen Erdgeschosszone mit den öffentlichen Nutzungen erfolgt straßenseitig, die Erschließung der Wohnungen erfolgt über die Treppenhäuser, die zum Hof adressiert sind. Der Hof wiederum wird fußläufig über zwei Treppenanlagen an der Straße Kaufmannsmühlenkamp und am Breitenweg, eine Treppen- und barrierefreie Rampenanlage am Falkenweg und eine barrierefreie Zufahrt an der Daniel-von Bühren- Straße erschlossen. Die Zufahrt für Anlieferungszwecke, Krankenwagen, Feuerwehr etc. erfolgt somit von der Daniel-von Bühren-Straße, während die anderen Verbindungen reine Fußgänger- und Fahrradverbindungen – mit entsprechenden Aufenthalts- und Freiflächenqualitäten darstellen.

 

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Der neu entstandene Innenhof im Grundstücksinneren ist durch die angrenzenden Neubauten lärmgeschützt.

Über die Öffnungen im Sockel vernetzt er sich mit allen vier angrenzenden Straßen in die Nachbarschaft, behält aber auf Grund des leicht angehobenen Terrains, einen halböffentlichen Charakter.

Die Adressierung der Wohngebäude erfolgt über den Innenhof, was seine Nutzung und Belebung durch die Bewohner gewährleistet. Es entsteht ein neuer Ort der nachbarschaftlichen Begegnung mit neuer sozialräumlichen Qualität.

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Im Sockel des Ensembles sind straßenseitig die öffentliche Nutzungen angeordnet, die Tiefgarage, Mieterkeller, Lager, Fahrrad- und Technikräume befinden sich im Inneren. Die Tiefgarage ist mit einer Größe von ca. 740 m2 eine Mittelgarage und über die Zufahrt und den Innenhof natürlich belüftet.

Auf Hofebene befinden sich die Zugänge zu dem neu gestalteten Hochhaus und den drei Neubauten. Hier gelangt man über großzügige Eingangsbereiche in die Treppenhäuser der Wohnhäuser. Neben den Zugängen befinden sich hier Nebennutzräume für die Wohnungen, die Lufträume der  Einzelhandelsflächen (Kaufmannsmühlenkamp) oder in Haus 1 frei anmietbare Büroflächen, Co-working spaces, die mit ihren Vorzonen den Hof ebenso beleben, wie die gemeinschaftlich nutzbaren Flächen im Erdgeschoss des Hochhauses.

Ab dem 1. Obergeschoss sind in allen Gebäuden Wohnungen angeordnet – Ausnahme bildet auf Grund der Hochstraße „Breitenweg“, das Haus 1 – hier befinden sich die Wohnungen erst ab dem 2.OG, darunter sind Flächen zum Arbeiten oder für Arztpraxen.

 

Alle Wohneinheiten erfüllen die Anforderungen des geförderten Wohnungsbaus und bieten somit volle Flexibilität in der Belegung sowie eine gute Durchmischung von gefördertem und frei finanziertem Wohnungsbau. Die Variation der Wohnungsgrößen entsteht horizontal innerhalb eines Geschosses, in die Vertikale sind die Wohnungen aus wirtschaftlichen Gründen gestapelt.

Im Hochhaus sind ausschließlich 1-2- Zimmerwohnungen angeordnet, einseitig orientiert, die Wohnungen der Neubauten sind größere Wohnungen und nach Möglichkeit durchgesteckt von 2 Seiten belichtet- und belüftet.

Alle Wohnungen sind barrierefrei und jedes Haus bietet rollstuhlgerechte Wohnungen in unterschiedlichen Größen. Die drei Neubauten weisen unterschiedliche Erschließungstypologien auf: