Das Adelenstift auf dem Heidberg in Bremen - Lesum beherbergt 60 alkoholkranke ehemals obdachlose Menschen, die oftmals körperlich oder psychisch beeinträchtigt sind.
Ein 35.000 qm großer Landschaftspark umgibt die bauliche Anlage, welche aus einer historischen Villa des 19. Jahrhunderts sowie einem ergänzenden Neubau besteht.
Der Altbau wird nicht nur komplett saniert, sondern auch in seiner historischen Kontur wiederhergestellt.
Der Neubau flankiert rückwärtig die Villa und wird erschlossen über einen gläsernen Übergang, welcher auf beiden Geschossen die infrastrukturelle Vernetzung von Alt- und Neubau herstellt.
Ein dichter und zu schützender Baumbestand im Süden zum Park sowie ein nicht überbaubarer Abstandsstreifen zur Schnellstraße im Norden ließen einen nur sehr beengten Korridor für den Neubau zu. Bauliche Gruppierungen waren aufgrund des finanziell beengten Rahmens nicht planbar.
Somit entsteht ein klar gegliedertes und streng geordnetes Grundrissbild, welches mit einem Höchstmaß an Tageslichteinfall sowohl in den Bewohnerzimmern als auch in den Gemeinschaftsbereichen Wohnatmosphäre entstehen und den Park Bestandteil der Architektur werden lässt.
Die Fassade befreit sich von dem geordneten Zimmerraster und überzieht in Form einer Matrix die Kubatur: alternierende bodentiefe Fenstergrößen rhythmisieren die anthrazitfarbene Fassade aus Faserzementtafeln und werden optisch geschosshoch überhöht durch farblich abgesetzte Elemente.
Die naturfarbenen Holzfenster suchen materialen Bezug zur historischen Villa und stützen die vertikale Gliederung der Fassadentextur.
Veröffentlichungen
BAUWELT 37 (10.2004)
BauNetz-News 06.07.2004